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10 Fragen an … StB Klaus Schierenbeck

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Klaus Schierenbeck liebt den Austausch mit Kollegen, das Internationale und das gute Chi in der Kanzlei. Die Digitalisierung gehen sie dort gemeinsam an: Schierenbeck und sein Partner StB Stefan Oetje und die 17 Angestellten arbeiten in kleinen Teams an Verbesserungen und der Automation von Abläufen. Wer dort mitwirken möchte, ist gern gesehen – die Bremer Kanzlei sucht Verstärkung.

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1. Warum sind Sie StB geworden?

Aus Versehen. Etwas Kaufmännisches wollte ich immer machen. Und dann habe ich eine Ausbildungsplatz in einer Kanzlei ergattert, die ich in fünf Minuten mit den Fahrrad erreichen konnte. Die Mittagspause habe ich immer zu Hause verbracht. Damals hatte ich mich oft geärgert, dass ich keinen zu der Zeit so begehrten Ausbildungsplatz bei einer Bank ergattern konnte. Heute bin ich heilfroh darum.

Den Antrieb zur Beraterprüfung gab mir das damalige Gehaltsniveau der Steuerfachangestellten. Es schien mir schlecht möglich, als Steuerfachangestellter eine Familie durchbringen zu können. Also habe ich den Steuerfachassistenten und dann den Steuerberater und schließlich noch den Fachberater Internationales Steuerrecht absolviert.

Das Gehaltsniveau der Kanzleimitarbeiter ist heutzutage glücklicherweise besser und hat sich anderen Berufen angenähert. Ich vermute, dass der demographische Wandel und der Fachkräftemangel sich in unserer Branche mittelfristig zu Inflationstreibern entwickeln werden. Zum Glück haben wir auf der Absatzseite keine großen Probleme.

2. Ihre fachliche Dienstleistung bieten auch zig andere Kanzleien – was stellen Sie heraus, wenn Sie potentiellen Mandanten Ihre Kanzlei empfehlen möchten?

Wir beraten grenzüberschreitend, blicken über den Tellerrand und haben nicht den steuerlichen Tunnelblick. Wir bekommen gute Kritiken von unseren Mandanten und sehen sie als Individuen und nicht als Nummern. Den Mandanten ist ein gutes Bauchgefühl letztlich wichtiger, als die letzte Nachkommastelle in irgendwelchen Unterlagen. Ich kann – glaube ich – ganz gut erspüren, was den Mandanten wichtig ist. Und ich glaube, das gilt für unser gesamtes Team – und das schätzen die Mandanten.

3. Wo holen Sie sich Inspiration für Ihre Arbeit?

Ich unterhalte mich gern mit Kollegen und Unternehmern im In- und Ausland. Ich tausche mich mit anderen Addison-Anwendern aus und habe viele weitere Gelegenheiten zum Netzwerken und Gedankenaustausch.

4. Welche geschäftliche Herausforderung beschäftigt Sie derzeit am meisten?

Automatisierungsprozesse und künstliche Intelligenz. Wenn ich sehe, was in andern Branchen möglich ist, dann scheinen mir die Buchungsautomatiken in der Steuerberatung hinterherzuhinken. Unsere beruflichen Ansprüche an die Richtigkeit sind natürlich sehr hoch. Die Ankündigungen auf irgendwelchen Bühnen und die Realität klaffen leider noch zu weit auseinander.

5. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?

Wir suchen gerade Steuerfachangestellte oder Steuerfachwirte mit pfiffigen Kopf. Wichtig ist uns, dass sie ins Team passen. Die Stimmung in unserer Kanzlei ist gut. Das ist viel wert und macht den unvermeidbaren Stress erträglich. Und unser Team ist so bunt wie unsere Mandantschaft. Ein chinesischer Mandant lobte mal das gute Chi in unserer Kanzlei. Er führte es darauf zurück, dass wir an der Kleinen Weser sitzen. Der Fluss würde für einen guten Fluss in unserer Kanzlei sorgen. Dem möchte ich nicht widersprechen. Also, wir brauchen Verstärkung und freuen uns über Bewerbungen – mittelfristig brauchen wir auch einen weiteren Partner, eine Partnerin.

6. Mal angenommen, der Kammerzwang fällt, jeder darf Steuerberatung anbieten und Steuerberater auch gewerbliche Leistungen: Was tun Sie?

Wir werden entspannt weiterarbeiten wie bisher. Wenn ich mir Kanzleien in Holland oder England angucke, dann sind die ganz ähnlich organisiert wie wir hier. Vielleicht lagern die ihre Fibus freizügiger aus und arbeiten etwas mehr mit Pauschalgebühren, aber das war es ihm Grunde schon mit den Unterschieden. Was die Arbeitsorganisation angeht, sind wir in Deutschland also nicht auf einem Sonderweg. Ich glaube auch nicht, dass die Mandanten bei einer Änderung des Berufsrechts sofort zum nächsten billigen Jakob wechseln – das könnten sie ja auch heute schon tun. Die Mandanten möchten verstanden werden und ihre Geld- und Steuerangelegenheiten in kompetenten Händen wissen.

7. Auf welche geschäftliche Entscheidung/Erfolg sind Sie stolz?

Oh, auf mehreres. Wir haben uns vor einigen Jahren von bargeldintensiven Betrieben (Gastronomie) getrennt. Das war eine gute Entscheidung.

Und kanzleiintern haben wir für die verschiedenen Arbeitsbereiche wie FiBu, Abschluss und Lohn eigene Teams für Digitalisierung und Automation gebildet. Das heißt: Unsere Angestellten reden und regeln bei diesen Themen fleißig mit. Das ist eine Freude und eine große Entlastung.

Auch unser Wechsel von Datev zu Addison hat sich bewährt. Das Grundproblem war für uns, dass die Datev-Lösungen meist komplexer als unsere Probleme waren. Unsere Vorgabe an die anderen Anbieter beim Wechsel war: Mit Euch darf eine Liquiditäts- und Ertragsplanung für unsere – meist eher KMU – Mandantenbetriebe nicht länger als 10 Minuten dauern. Mit Addison hat es sechs Minuten gedauert. Und in One-Click können die Mandanten das heute sogar selbst erledigen.

8. Sie können – unbemerkt und ungestraft – hinter die Kulissen einer anderen Kanzlei schauen: Was würden Sie ausspionieren?

(Überlegt lange). Manchmal bin ich verblüfft, wie toll und richtig manche Kollegen alles machen. Ich frage mich dann, ob es in deren Kanzlei wirklich so toll läuft wie sie erzählen.

9. Welche natürliche Gabe würden Sie gern besitzen?

Ich kann und mache eine Menge, aber manchmal wünschte ich, dass ich es strukturierter angehen könnte. Vielleicht bin ich vom Naturell her kein typischer Steuerberater.

10. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Beruflich ist es zurzeit spannend. Es ist viel in Bewegung. Ansonsten bin ich einfach froh, hier gesund in friedlichen Zeiten leben zu können.

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