Egbert Schuwardt ist beruflich den väterlichen Fußspuren gefolgt und führt eine Kanzlei in Wuppertal. Als Mediator und systemischer Coach hat er aber einen neuen Zugang zu seinem Beruf gefunden und setzt eigene Akzente.
1. Warum sind Sie StB geworden?
Ich wollte einfach beraten. Mein Vater war ein sehr erfolgreicher Steuerberater. Das hat mich angespornt!
2. Ihre fachliche Dienstleistung bieten auch zig andere Kanzleien – was stellen Sie heraus, wenn Sie potentiellen Mandanten Ihre Kanzlei empfehlen möchten?
Als Mediator und systemischer Coach habe ich gelernt, mehr zu zuhören und nachzufragen. Deswegen ist mein Beratungsansatz sehr individuell. Dank dieser Ausbildung höre ich mehr zu und stelle mehr Fragen.
3. Wo holen Sie sich Inspiration für Ihre Arbeit?
Ich hole mir die Inspiration immer wieder durch gute Gespräche mit meiner (privaten) Partnerin. Lesen, lesen und nochmals lesen.
4. Welche geschäftliche Herausforderung beschäftigt Sie derzeit am meisten?
Die (Remote-)Führung der Mitarbeiter. Derzeit sind unsere Kräfte im Home-office. Da fällt es schwer, die aktuelle Stimmung und Gemütslage zu erfassen. Das wird zum Problem und schlägt auf die Stimmung.
5. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Der oder die Mitarbeiter/in muss ein Teamplayer sein.
6. Mal angenommen, der Kammerzwang fällt, jeder darf Steuerberatung anbieten und Steuerberater auch gewerbliche Leistungen: Was tun Sie?
Ich finde die Idee sehr spannend. Endlich richtiger Wettbewerb.
Wir müssten uns dann wohl mehr Gedanken um Preismodelle machen. Derzeit orientieren wir uns dabei zu schnell an der StBVV, dabei sollte es doch immer um die Bedürfnisse der Mandanten gehen.
7. Auf welche geschäftliche Entscheidung/Erfolg sind Sie stolz?
Die Ausbildung zum Mediator zu machen. Meine Haltung hat sich völlig verändert. Früher hatte ich geglaubt, mit den richtigen Verträgen ist zum Beispiel eine Unternehmensübergabe schnell geritzt – und mich dann gewundert, wenn es trotz guter Verträge zwischen Vater und Sohn geknallt hat. Heute ist mir klar, dass man die Menschen viel früher abholen muss. Was soll mit der Nachfolge geregelt werden? Das ist nur mit viel Zuhören herauszufinden und dabei hilft mir die Mediationsausbildung immer wieder.
8. Sie können – unbemerkt und ungestraft – hinter die Kulissen einer anderen Kanzlei schauen: Was würden Sie ausspionieren?
Mich interessiert wie die Prozesse laufen und wie die Kollegen die Mitarbeiter inspirieren. Aktuell würde ich mir die Dienstleistungsprozesse und hierbei besonders die Bescheidprüfung anschauen.
9. Welche natürliche Gabe würden Sie gern besitzen?
Geduld 😂
10. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Lebenslanges Lernen