Dem säumigen Mandanten noch einen Brief schreiben? Ne danke. StB Joachim Oehlmann hatte eine bessere Idee.
„Wir haben wie viele Unternehmen das Problem, säumige Mandanten aufzufordern, zeitnah die Zahlung zu entrichten“, sagt Oehlmann. „Und den alten Weg, mal anzurufen, mal ein nettes Briefchen zu schreiben, wollte ich nicht mehr beschreiten.“
Papier ist geduldig und wenn eine unliebsame Telefonnummer im Display erscheint, geht auch nicht jeder dran. Also suchte sich Oehlmann eines abends zehn säumige Mandanten raus und startete vom Sofa einen Versuch: „Ich habe diesen Herrschaften einfach mal eine nette SMS geschrieben.“
Das Ergebnis: „Ich war sehr überrascht, dass die Mitteilungen sofort gelesen wurden und auch ein Großteil – nämlich neun von zehn – innerhalb der nächsten acht Stunden gezahlt hat.“
Zahlungserinnerung direkt in die Hand
Oehlmann erklärt sich den Erfolg damit, dass „SMS heute anders wahrgenommen und auch abgearbeitet werden“. Eine SMS landet beim Empfänger persönlich und unmittelbar – anders als der Brief zuunterst im Stapel oder die im Sekretariat abgesetzte Rückrufbitte von vorgestern. „Eine SMS wird auch abends auf dem Sofa beim Fernsehen gelesen oder im Fußballstadion.“ Und vielleicht ist das den Empfängern auch ein klitzeklein wenig unangenehm – zumal wenn der Partner mitliest.
„Das mag nicht der richtige Weg sein, aber es ist mal ein anderer Weg, diese Mandanten aufzufordern“, sagt Oehlmann. „Ich habe einfach freundlich erinnert. Und es hat funktioniert.“
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StB Joachim Oehlmann ist einer der drei Partner der niedersächsischen Sozietät Oehlmann Engelke Aspeir GbR und leitet die Niederlassung im Uelzen, Bettina Engelke die in Bad Bodenteich und Khalid Aspeir die in Wolfsburg.
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