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Allabonnär – endlich ein StB-Verband im Saarland: Interview mit Robert Heintz

Bald wird der letzte weiße Fleck auf der Landkarte der berufsständischen Vertretung getilgt sein: Den gut 800 saarländischen Steuerberatern und Steuerberaterinnen steht jetzt der frisch gegründete „Verband der steuerberatenden Berufe im Saarland“ offen. Steuerberater Robert Heintz ist Präsident und Gründungsmitglied und sagt im Interview, ob der Anschluss an den DStV gewünscht ist und welche Ziele der junge Verband hat.

Herr Heintz, das Saarland ist zwar sehr schön, aber nicht sehr groß. Wie optimistisch sind Sie, dass Sie die Hürde des §56 BGB nehmen?

Die Hürde der sieben Gründungsmitglieder wurde von uns unlängst genommen. Neben fünf Steuerberatern (z.T. mit Doppelqualifikation RA/StB oder StB/vereidigter Buchprüfer) gehören unserem Verband qua Gründungsakt auch zwei Rechtsanwälte an.

Im Ernst: Warum gab es bisher keinen StBV im Saarland?

Das Fehlen eines eigenen saarl. StBV liegt wohl daran, dass viele Kolleginnen und Kollegen sich den Verbänden in Rheinland-Pfalz oder Hessen angeschlossen haben. Vermutlich wurde schlichtweg die Mühe gescheut, einen eigenen Verband zu gründen. Von unseren rheinland-pfälzischen Kollegen wurde uns der große administrative Aufwand bestätigt.

Wie weit sind Sie bereits gekommen?

Die Gründung des „Verbandes der steuerberatenden Berufe im Saarland“ liegt nunmehr noch nicht ganz drei Monate zurück. In dieser Zeit ist man noch mit den formellen Dingen wie Anmeldung in das Vereinsregister etc. befasst. Hocherfreut waren wir von der positiven Resonanz zu unserer Gründung. Der Bundesvorstand des DStV und auch der Vorstand unseres Nachbarverbandes in Rheinland-Pfalz haben sich unmittelbar mit uns in Verbindung gesetzt. Insbesondere mit dem StBV Rheinland-Pfalz erhoffen wir uns eine enge Zusammenarbeit.

Zudem suchen wir die Nähe zur (universitären) Steuerwissenschaft, was wir durch die Einrichtung eines wissenschaftlichen Beirates verdeutlichen wollen. Unsere Mitglieder können auf die Expertise dieses Beirates zugreifen.

Welche Ziele streben Sie an?

Unser Ziel als saarländischer Verband muss es sein, einen hohen Vertretungsgrad zu erlangen. Neben den Steuerberatern zielen wir vor allem auch auf die primär im Steuerrecht tätigen Rechtsanwälte ab. Wir wollen nicht nur in beruflichen Fragestellungen – wie etwa der Steuerberaterhaftung –, sondern auch zu rechtspolitischen Themen Stellung beziehen. Die Komplexität und Regelungsdichte des Steuerrechts stellt mittlerweile selbst die erfahrensten Berater vor hohe Herausforderungen. An diesem Punkt ist der Gesetzgeber angehalten, für eine Vereinfachung zu sorgen. Eines unserer Gründungsmitglieder, Herr Prof. Dr. Michael Elicker, hat sich beispielsweise mit einem Reformentwurf zu einer proportionalen Netto-Einkommensbesteuerung habilitiert.

Werden Sie sich dem DStV anschließen?

Ein Anschluss an den DStV war von Anfang an geplant und wird sofort nach Eintragung unseres Verbandes in das Vereinsregister auch vollzogen. Wir wollen unseren Mitgliedern alle vom DStV angebotenen Vorteile anbieten. Im Oktober werden einige unserer Initiatoren deshalb auch zu einer Steuerberatertagung nach Berlin reisen, um den Kontakt zum Bundesvorstand weiter zu vertiefen.

Warum haben Sie den DStV ausgewählt und nicht den Bundesverband der Steuerberater?

Die meisten unserer Gründungsmitglieder waren und sind bereits Mitglieder im DStV, so dass es nahe liegt, sich diesem anzuschließen. Die Mitgliedschaft im DStV bringt für die Berufspraxis sehr wichtige Vorteile mit sich, die wir selbstverständlich auch unseren Mitgliedern vermitteln möchten.

[blue_box] Über StB Dipl.-Bw. Robert Heintz

Robert Heintz (Foto: privat)
Robert Heintz (Foto: privat)

Robert Heinz wurde 1993 zum Steuerberater bestellt und ist seit 1994 Partner der Sozietät Ulrich Kraus & Partner Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater in Dillingen bei Saarlouis. Die Kanzlei tritt mit anderen Berufsträgern als Berater-Centrum auf und bietet interdisziplinäre Kompetenz an.